»Sein neues Buch Karnstedt verschwindet gehört zu den ergreifendsten deutschen Romanen der Saison. Ach was, der letzten Jahre!«
(Spiegel Online )
»Häusser erzählt in leise eindringlichen Bildern.«
(Focus )
»Mit sparsamen Mitteln gelingt es Häusser, beklemmende Situationen zu erzeugen.«
(Deutschlandfunk)
Die gedruckte Dokumentation zum feiertagsbegleitenden „ARD“-Dokudrama „Hungerwinter“ über den Nachkriegswinter 1946/47 hat Propyläen im Programm. Zusammengestellt von Alexander Häusser und Gordian Maugg, steigt der bebilderte Band auf Platz 31 ins Ranking ein.
aus buchreport.express 1/201
"Genießt den Krieg, der Frieden wird fürchterlich", hieß es nach 1939. Das Dritte Reich hatte seine Lehren aus dem katastrophalen "Steckrübenwinter" des Ersten Weltkriegs gezogen und die Versorgung der Deutschen auf Kosten der besetzten Nachbarstaaten organisiert. Doch als die Fronten zurückwichen, kam mit Millionen Flüchtlingen auch der Hunger ins Land. Die ausgemergelten russischen Kriegsgefangenen in Deutschland erwiesen sich nun als Vorboten des eigenen Schicksals.
Nach der Kapitulation und der Aufteilung in Besatzungszonen folgte der allgemeinen Versorgungskrise Ende 1946 ein Jahrhundertwinter, in dem zahllose Menschen erfroren und verhungerten - ein Tiefpunkt jener "schlechten Zeit", die sich tief ins kollektive Gedächtnis eingegraben hat: die Stunden vergeblichen Wartens vor Bäckereien, die Ersatz-Lebensmittel und Hamsterfahrten, der Schwarzmarkt.
Alexander Häusser und Gordian Maugg lassen Zeitzeugen sprechen und geben auch Rezepte wieder, etwa für "Kartoffelmarzipan". Indem sie "Deutschlands humanitäre Katastrophe 1946/47" vor Augen führen, beschreiben sie ein Trauma, das unsere Konsumgewohnheiten noch in zweiter und dritter Generation prägt. Quantität geht noch immer vor Qualität, und "es darf nichts umkommen". Zum Konsumfest Weihnachten passt dieses Buch wie die Faust aufs Auge.
Ulrich Baron / Spiegel online